Ich gehe mal davon aus das sich diejenigen die sich hier gemeldet haben keine Ahnung davon haben wie sowas läuft, denn sonst würden nicht dermaßen abstruse Äußerungen getätigt werden.
Hat denn von euch schon jemals einer was von Standarisierungen und Normierung gehört? Ja das ist genau das warum Dein Bügeleisen auch in ganz Deutschland in die Steckdose passt oder Du Dir eine Glühlampe kaufen kannst und Du Dir sicher bist, sie zu Hause auch in die Fassung Deiner Lampe drehen zu können oder warum sich openSource MySQL an die Standard SQL verfahren hält oder oder oder? Standarisierung ist das Schlüsselwort zur Portierbarkeit, was vor allem auch auf Software zutrifft, ohne die ein jeder von uns gezwungen wäre all sein Geld nur bei einer Unternehmung zu lassen, da die anderen angebotenen Lösungen nicht zu den bereits bezahlten Systemen passen.
In solchen Standarisierungs- btw. Normierungsverfahren werden in der Regel Konsortien gegründet in der Entwickler, Nutzer und auch Konzerne an einem Strang ziehen, miteinander reden, was die größtmögliche Nutzbarkeit für den Endanwender wäre.
Im Falle von virtuellen Welten und hier ganz speziell SecondLife, hätte dies bedeutet in Richtung anerkanntes dreidimensionales Kommunikationsmittel zu werden, welches auch in anderen realen Produkten nutzbar gemacht wird. Weg von dem OnlineSpielsystemimage, denn nichts anderes hat SecondLife gerade. Schaut euch doch mal um, in der Realität, die Masse der Leute kennt SecondLife nicht oder wollen es nicht kennen und bei denjenigen die es kennen hat man Glück wenn sich die Mehrheit nicht gerade negativ oder lächerlich dazu äußert.
Gut das mag euch wahrscheinlich egal sein, aber auf diesem Wege wird SecondLife niemals zu einem standarisiertem Kommunikationsmittel werden, dass von Allen gleichermaßen nutzbar ist. Stattdessen entstehen tausende von anderen virtuellen Welten und SecondLife wird im Endeffekt nichts anderes als eines unter vielen werden, wie die Millionen von Foren im Internet, wie die vielen MMORPGs die derzeit wie Pilze aus dem Boden schießen. Dafür sind die derzeitig geforderten Preise von LindenLab aber viel zu hoch. Letztendlich resultiert daraus eine Massenabwanderungswelle und Stillstand des gesamten Systems.
In diesen Standarisierungsverfahren fungieren die Konzerne in der Regel als Geldgeber, denn sie haben oftmals auch die Mittel dafür die Kosten für solche Projekte zu decken.
Das funktioniert ebend nicht, wenn sich der eine oder andere hier einen virtuellen Schlüpper kauft oder meint die virtuellen "Designer" (zu denen ich mich auch zähle) würden langfristig eine Standarisierung bezahlen können. Oder meint ihr die ständigen 50.000 Spieler online (wovon bestimmt 20.000 noch Bots sind) würden SecondLife zu einem anerkannten Medium für Milliarden von Bewohnern machen? Kommt schon, für so naiv halte ich selbst euch nicht.
Und hier solltet ihr vielleicht endlich mal wieder die Augen aufmachen.
From: someone
Brauchen wir Mercedes? Nein, denn wir können fliegen.
Also bitte probier das nicht zu Hause, in der Realität kannst Du nicht fliegen.
From: someone
Brauchen wir die Post? Nein, denn IMs sind schneller.
Ich sehe schon die verwunderten Blicke der Angestellten am Postschalter, wenn Du Deine Weihnachtspakete verschickst und meinst: "Einmal als IM bitte."
From: someone
Brauchen wir Adidas oder American Apparel?
Merke. Ein virtuelles Feuer wird Dich nicht wirklich wärmen. Virtuelle Schuhe werden Deine Füße nicht vor realem Frost schützen.
From: someone
Nein, denn die Modedesigner und Schuster in SL sind um Lichtjahre besser!
Das ist die einzige Aussage die ich teilweise unterstreichen kann. Sicherlich wurden da von allen Beteiligten irgendwo Fehler gemacht, die Portierung von realem Marketing in eine virtuelle Welt war für viele etwas Neues, etwas was nicht in irgendeinem Handbuch für BWL zu finden ist und das wird es auch nicht mehr, siehe oben Standarisierung.
Um mal wieder kurz das Beispiel Mercedes zu zitieren. Ein Auto, eine Teststrecke, das wars. Aber hätte man zum Beispiel Wettrennen veranstaltet, Ligen und Wettbewerbe initiiert, die Moderszene mit eingebracht die die Standardfahrzeuge nach ihren Vorstellungen pimpen oder hätte es in dem virtuellen Autohaus eine ständige Vertretung/Support gegeben, bei dem ein potentieller oder auch existenter Kunde mit einer Frage direkt an den Hersteller herantreten kann. Also das wäre schon nicht von schlechten Eltern gewesen. Und Konzerne wie Mercedes können es sich ebend leisten realen Support zu geben und den Mitarbeiter auch real zu bezahlen, nicht in lumpigen L$. Welcher der "Designer" hier kann das von sich behaupten? Schaffung von globalen realen Arbeitsplätzen in einer virtuellen Welt. Warum nicht?
OK wenn ihr euch lieber Schwänze an den virtuellen Hintern hängt und mit Sculptprimöhrchen herumwackelt und das toll findet, prima, sagt auch keiner was dagegen. Aber bitte schaut auch nach den Hintergründen, woher das ganze Geld kommen soll damit ihr den Fun erleben könnt, alles andere wäre naiv.
Kommt mir bald vor wie die paar Althippies bei den Grünen, die am Nachmittag mit selbstgebastelten Naturholzsandalen vor dem Atomkraftwerk demonstrieren und dann am Abend lauthals herumbrüllen, warum kein Licht kommt wenn man den Lichtschalter umlegt.