SL im WDR

Der WDR berichtet heute um 15 Uhr wieder über SL wird sicherlich voll und interessant zu sehen.

http://www.planet-wissen.de/pw/index.html

Spielen und Leben in virtuellen Gemeinschaften
Im Unterhaltungsbereich sind virtuelle Räume schon jetzt gang und gäbe. Neben dem Militär ist es vor allem die Computerspielindustrie, die durch technische Innovationen auf dem Weg ins virtuelle Zeitalter voranschreitet. Die Möglichkeiten, direkt ins Spielgeschehen einzugreifen, werden immer größer, die grafischen Darstellungen realistischer. Durch das Internet gibt es die Möglichkeit, sich mit anderen Spielern zu vernetzen, gleichzeitig zu spielen und virtuelle Gemeinschaften zu bilden. Das ist bei Online-Rollenspielen wie "World of Warcraft" oder "Final Fantasy XI" der Fall, und auch im "Second Life" (englisch für "Zweites Leben". "Second Life" ist kein Spiel im herkömmlichen Sinn, sondern versteht sich als virtuelle Parallelwelt. Diese kann man weitgehend selbst gestalten und erweitern, indem man mit anderen Bewohnern interagiert und ein soziales Netzwerk pflegt. Technische Probleme und unklare rechtliche Zustände haben allerdings das Interesse an dieser Parallelwelt schnell abkühlen lassen. Und selbst wenn eines Tages die perfekte virtuelle Welt entstehen sollte: Ganz wird man dort nie verschwinden können, das "Second Life" wird niemals das "First Life" ersetzen. Schließlich können nicht alle menschlichen Bedürfnisse virtuell befriedigt werden.

Interessant bei solchen Kommentare finde ich immer wieder, wie weit die Journalisten ihre eigene Meinung, ihre Urteile, ihre Prophezeiungen einfließen lassen. Bisweilen ganz offen, meistens unbewusst und zwischen den Zeilen.

In der Ausbildung sollten Schreiberlinge doch eigentlich lernen, ihre persönliche Meinung aus solchen Meldungen herauszulassen, solange es sich nicht um die Kommentar-Rubrik handelt.

>>>>> Technische Probleme und unklare rechtliche Zustände haben allerdings das Interesse an dieser Parallelwelt schnell abkühlen lassen.

Technische Probleme:

Es gab mal eine Zeit, in der technische Probleme die Menschen eher motivierten, die Dinge zu verbessern.
Heute muss und alles immer schon perfekt vorgesetzt, vorgekaut, werden, sonst konsumieren wir es nicht.
Für mich ist SL faszinierend, das einzige System, das diese Interaktion der Residents zulässt. Alle anderen kommen nicht laute Vorankündigungen nicht hinweg.

Wie sagte der MS-Mitarbeiter kürzlich auf dem Katholikentag?
1. "So etwas wie Second Life hat keine Zukunft"
(wie Bill Gates damals: Computer mit mehr als 64 kB Hauptspeicher werden nie gebraucht werden)
2. "Abschließend will ich verraten, das MS ein Produkt auf den Weg bringen wird, eine 3D-Welt, ..."

Unklare rechtliche Zustände:

Damals, als das Internet groß wurde, hat das die Menschen eher angeregt, sich im neuen Medium zu versuchen, als sich vor Abmahnanwälten zu fürchten. Heute versucht man nichts Neues mehr, der Abmahnanwalt könnte schon früher dagewesen sein.

>>>>> Und selbst wenn eines Tages die perfekte virtuelle Welt entstehen sollte: Ganz wird man dort nie verschwinden können, das "Second Life" wird niemals das "First Life" ersetzen.
>>>>> Schließlich können nicht alle menschlichen Bedürfnisse virtuell befriedigt werden.

Auch, wenn ich mir jetzt noch nicht vorstellen kann, dass das möglich ist oder welche Konsequenzen das hätte, ich erinnere mich an weiter Nie-Aussagen:

- Die Dampfmaschine hat keine Zukunft. Niemals wird es möglich sein, dass ein Fahrzeug schneller als 20 km/h fahren wird, weil es sonst den Insassen die Luft aus der Lunge drückt und sie jämmerlich ersticken.
- Das Internet ist ein totgeborenes Kind. Es wird NIE irgendeine Bedeutung erlangen.

Trotzdem, danke für den Tipp, Holger.

Das Gute ist: wir dürfen uns unsere eigene Meinung bilden und müssen nicht die von Schreiberlingen übernehmen.